Stolz auf ihren zielstrebigen Kollegen Henning Cassens sind Natalia Ignatowicz und der Geschäftsführende Gesellschafter des Ingenieurbüros IST, Horst Rolfs. BILD: Oliver Braun

Junger Ingenieur plant preisgekrönt

Henning Cassens, 26 Jahre alt und junger Bauingenieur, hat sich die komplexe Umgestaltung des Verkehrsknotenpunkts Weserstraße/Jadeallee in Wilhelmshaven für seine Bachelorarbeit vorgenommen. Sein Lösungsvorschlag erhielt eine glatte Eins.

SCHORTENS. Die Umgestaltung des Knotenpunkts Weserstraße/Jadeallee in Wilhelmshaven: Das wäre für Ingenieurbüros nicht nur ein lukrativer, sondern wohl auch ein anspruchsvoller Auftrag. Immerhin müssen die Straßen- und Verkehrsverhältnisse vor Ort vermessen, aufgenommen und bewertet werden, muss Verkehr analysiert, Prognosen zu künftigen Verkehrsströmen erstellt und daraus Lösungen für eine Umgestaltung entwickelt werden.

Großes Verkehrsprojekt

Henning Cassens, 26 Jahre alt und junger Bauingenieur, hat sich das komplexe Thema der Umgestaltung dieses Verkehrsknotenpunkts für seine Bachelorarbeit an der Jade-Hochschule in Oldenburg vorgenommen. Und er hat nicht nur mit Bravour bestanden, sondern dafür jetzt auch den Nachwuchsförderpreis des Berufsverbands der Straßen- und Verkehrsingenieure in Niedersachsen (VSVI) erhalten.

Cassens’ Arbeitgeber, das Ingenieurbüro für Straßen- und Tiefbau (IST) mit dem geschäftsführenden Gesellschafter Horst Rolfs an der Spitze, sowie Cassens’ Kollegin und Ingenieurin Natalia Ignatowicz als Leiterin der Abteilung Verkehrsplanung, sind daher mächtig stolz auf den jungen Ingenieur in ihren Reihen. Denn die Bachelorarbeit geriet sehr viel umfangreicher und anspruchsvoller, als das üblicherweise der Fall ist. Der Preis sei auch für sein Büro etwas ganz Besonderes, sagte Rolfs. Zu den aktuell 26 Mitarbeitern gehören auch fünf Ingenieurstudenten.

Die Umgestaltung des Knotenpunkts, bei der Cassens der Verkehrsplaner der Stadt Wilhelmshaven, Martin Heintz, mit Rat und Tat zur Seite stand, ist kein theoretisches Studienprojekt. In Wilhelmshaven gibt es erste Überlegungen zur Umgestaltung unter anderem mit einer Verlegung des Hauptverkehrs auf die Straße Am Handelshafen.

Nach vielen Umbauten in der Südstadt sollte untersucht werden, ob dieser Knotenpunkt überhaupt noch leistungsfähig ist. Cassens’ Fazit: Durch die vielen Neuerschließungen kommt es zu erheblich mehr Verkehr, den die Kreuzung nicht aufnehmen kann. Er entwickelte drei Lösungsvorschläge, darunter einen neuen Knotenpunkt inklusive Kostenberechnungen, der von den Prüfern an der Hochschule mit einer glatten Eins benotet wurde.

Reizvoller IST-Zustand

Trotz seiner erst 26 Jahre ist Henning Cassens schon zehn Jahre Teil des Teams von IST. Mit 16 begann der Jeveraner in Schortens seine Lehre als Bauzeichner, anschließend arbeitete er drei Jahre lang für das im Haus ansässige Vermessungsbüro Plate. Dort reifte der Entschluss zum Bauingenieur-Studium, das er nach drei Jahren Ausbildung plus drei Jahren Berufserfahrung auch ohne Fachabi oder Abitur beginnen konnte. Sieben Semester hat er nun rum, ist „Bachelor of Management and Engeneering“ und noch nicht am Ziel: Der 26-Jährige will noch den Master dranhängen. Im nächsten Sommer ist er auch damit durch. Zurzeit pendelt er zwischen Arbeitsplatz und Hochschule.

Horst Rolfs, der seinem jungen Mitarbeiter die Anregung zum Bachelor-Thema gab, interessierte das Thema selbst h brennend. Und er machte seinem jungen Studenten und Ingenieur schon klar: „So einen guten Mann lassen wir nicht ziehen.“

Das hat Cassens auch gar nicht vor: Er ist mit dem IST-Zustand mehr als zufrieden und hat noch viele anspruchsvolle Projekte im Blick.